Im Sommer 1993 wartete der ehemalige Nationalspieler
und Trainer Holger Geschwindner als Spieler einer Eggolsheimer Altherrenmannschaft auf den Beginn seines Spiels. Er sah so lange dem Nachwuchs zu, die vor den älteren Herrschaften ihr Jugendspiel austrugen, als ihm ein langer, dünner Junge ins Auge stach, der über das Spielfeld tobte. Der Name des Jungen war Dirk Nowitzki, der laut Geschwindner zwar alles ziemlich richtig machte, was ein guter Basketballspieler können muß, aber technisch gesehen noch viel zu lernen hatte…
Nachdem Holger Geschwindner feststellte, daß dem Jungen noch niemand die Sportart offiziell beibrachte, bot er sich als Trainer an. Von nun an arbeitete er mit ihm intensiv an der Basketballtechnik und stand ihm bis zu Nowitzkis Karriereende bei wichtigen Turnieren und schwierigen Saisonphasen als Trainer und Manager mit Rat und Tat zur Seite.
Dirkt Novitzki kam am 19. Juni 1978 in Würzburg zur Welt und stammt aus einer Sportlerfamilie. Seine Mutter Helga und seine ältere Schwester Silke waren beide Basketballnationalspielerinnen, sein Vater Jörg-Werner spielte Handball in der 2. Bundesliga. Dirk selbst probierte sich erst ein bißchen aus, bevor er sich mit dreizehn Jahren für Basketball entschied. Er versuchte sich im Turnen, spielte Tennis und ließ sich von seinem Vater im Handball trainieren.
Nachdem er begonnen hatte, mit seinem Mentor Geschwindner zu trainieren, dauerte es nicht lange, bis sich erste Erfolge zeigten und bereits im Sommer 1994 gehörte Nowitzki zur ersten Mannschaft der DJK Würzburg und spielte in der 2. Basketball-Bundesliga.
Auch sein Pflichtjahr in der Bundeswehr von 1997 bis 1998, hielt ihn nicht davon ab, Basketball zu spielen. Dort gehörte er zu der Sportfördergruppe der Bundeswehr in Mainz.
In der Saison 97/98 war er erfolgreichster Korbschütze und Rebounder des DJK Würzburg und verhalf der Mannschaft mit seinem Einsatz zum Aufstieg in die Basketball-Bundesliga.
Als er am 29. März 1998 in San Antonio, Texas beim alljährlichen „Nike Hoop Summit“ eine Junioren-Weltauswahl gegen die besten US-Talente mit einer überragenden Leistung zum Sieg führte, wurden die Scouts der NBA auf den damals 19-Jährgen aufmerksam. Bis er allerdings zu den Dallas Mavericks als NBA-Spieler wechseln konnte, dauerte noch ein bißchen. Denn wegen des Spielerstreiks in der NBA spielte er zunächst noch in Deutschland weiter.
Doch dann war es so weit. Am 5. Februar 1999 absolvierte Nowitzki als „German Wunderkind“ für die Dallas Mavericks gegen die Seattle SuperSonics seine erstes NBA-Spiel. Große Erwartungen lagen auf dem jungen, talentierten Spieler und der Erfolgsdruck war groß, doch er verbesserte sich von Spiel zu Spiel. Er etablierte sich als Führungsspieler seiner Mannschaft und wurde regelmäßig der erfolgreichste Korbjäger der Mavericks. Dem Verein sollte er bis zum Ende treu bleiben. Er schlug sogar hohe Gagen und Angebote anderer Vereine aus und verzichtete auf hohe Geldbeträge, um seinen eigenen Verein zu fördern und die Verpflichtung neuer Spieler zu ermöglichen.
Er wurde mehrmals zum wertvollsten Spieler gewählt und seine Auszeichnungen und Erfolge sind nur schwer aufzulisten, weil es so viele sind. Dirk Nowitzki gilt als einer der besten Spieler in der Geschichte des Basketballsports. Sogar Magic Johnson und Charles Barkley bezeichneten ihn als einen der größten Basketballer aller Zeiten. Mit über 1.500 Spielen zählt er zu den drei am häufigsten eingesetzten Akteuren und gehört mit über 31.000 erzielten Punkten zu den sechs besten Korbjägern der NBA-Geschichte. Er ist einer von nur drei Spielern, die diese enorme Punktzahl mit nur einem einzigen Team erzielen konnte.
Unter anderem wurde er in Deutschland als erster Mannschaftssportler zum Sportler des Jahres gewählt. Außerdem ist er Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande, daß ihm von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Dezember 2019 als Auszeichnung für sein soziales Engagement verliehen wurde.
Foto: Keith Allison, CC BY-SA 2.0, via Wikimedia Commons