"Mühle" Spielbrett„Mühle“ ist ein Brettspiel für zwei Spieler und schon viel älter, als man glauben mag. Der älteste Mühlespielplan ist auf 1400 v. Chr. datiert und wurde auf der Dachplatte eines Tempels in Ägypten gefunden!

Auch bei den alten Römern war das Mühlespiel ein beliebter Zeitvertreib, was der ein oder andere kuriose Fund belegt.
Da man für Mühle nur wenige geometrische Linien benötigt, nämlich drei ineinander liegende Quadrate, die in den Seitenmitten miteinander verbunden sind, hatte man seinen Spielplan leicht mal schnell in den Boden geritzt. Zum Beispiel ziert so ein antikes „Graffiti“ die Treppenstufen der Basilica Iulia in Rom… Vielleicht war da mal zwei Legionären beim Wacheschieben langweilig und sie verkürzten ihre Schicht, indem sie sich beim Mühlespielen auf den Stufen des Hallenbaus am Forum Romanum die Zeit vertrieben…

Spielregel
Zu dem Spielplan gehören zwei mal neun Spielsteine in schwarz und weiß. Andere Farben sind aber auch möglich. Hauptsache, jeder Spieler weiß, welche Steine ihm gehören.
Das Spiel läuft in drei Phasen ab: der Setz-, der Zug- und der Endphase.
In der Setzphase setzen die Spieler abwechselnd je einen Stein auf Kreuzungs- oder Eckpunkte des Brettes. Jeder Spieler hat neun Steine zur Verfügung.
In der Zugphase werden die Steine gezogen. Pro Runde darf jeder Spieler einen Stein auf einen angrenzenden freien Punkt bewegen, natürlich nur die Punkte, die mit der Linie miteinander verbunden sind. Kann ein Spieler keinen seiner Steine mehr bewegen, hat er schon verloren.
In der Endphase, wenn ein Spieler nur noch drei Steine übrig hat, darf er mit seinen Steinen springen. Er darf also pro Runde mit seinem Stein an einen beliebigen freien Platz springen, egal, welchen Weg die Linien auf dem Spielbrett vorgeben. Sobald ihm aber ein weiterer Stein abgenommen wird und er nur noch im Besitz von zwei Steinen ist, hat er verloren.

Drei Steine derselben Farbe, die in einer Geraden auf Feldern nebeneinander liegen bezeichnet man als „Mühle“. Sobald ein Spieler so eine Mühle schließen kann, darf er seinem Gegner einen beliebigen Stein abnehmen, allerdings nur, wenn dieser Stein nicht Bestandteil einer Mühle ist.

Das Spiel gewinnt, wer durch das Bilden der Mühlen dem Gegner so viele Steine abgenommen hat, daß dieser nur noch zwei Steine übrig hat, oder die Steine seines Gegners so blockiert hat, daß dieser keinen Zug mehr machen kann.

Bild: Elembis, Public domain, via Wikimedia Commons